Montag, 7. Dezember 2009

StudiVZ, MeinVZ und SchülerVZ lassen externe Apps zu

Auf Basis des Open-Social-Standards von Google lassen die VZ-Netzwerke nun auch externe Applikationen zu, wie es sie z.B. auf Facebook schon eine ganze Weile mit großem Erfolg gibt.
Die VZ-Netzwerke räumen dem Datenschutz dabei besonders hohes Gewicht ein. So müssen die User, die sich für eine App interessieren, zuerst über eine sog. Visitenkarte bestimmen, welche Daten sie über die App frei geben wollen. Gleichzeitig sehen sie, welche Daten mindestens benötigt werden, um die App nutzen zu dürfen. Zusätzlich kann man entscheiden, ob Freunde über den "Buschfunk" (also den Mini Feed) darüber informiert werden sollen, dass man nun diese App nutzt.
Verglichen mit Facebook hat der User es damit schon vor der Installation in der Hand, welche Daten sichtbar sein werden, wenn er die App nutzt. Bei Facebook geht das in der Regel erst nach der Installation, bzw. wenn man von seinen Freunden aufgefordert wird, mit der Anwendung weniger Spam zu betreiben und sämtliche Daten schon herumgetwittert werden.

Das spricht zunächst für den VZ-Weg. Jedoch erzeugt gerade die einfache Installation und Verbreitung bei Facebook die Viralität und starke Verbreitung. Und das liegt im Interesse der App-Entwickler, die in die Anwendungen investiert haben. Vermutlich kann VZ jedoch nicht einmal etwas dafür, sondern es liegt eher daran, dass in Deutschland bzw. Europa ein OptIn erforderlich ist, wo in den USA ein OptOut ausreicht.

So sieht die Visitenkarte aus:


Die erste Auswahl an Applikationen klingt vielversprechend:
• Brain Buddies (wooga, Social-Game)
• FunCards (Plinga Online-Game)
• MIKESTAR (Online-Karaoke)
• Pizza.de (Lieferdienste-Portal)
• Spendino (Fundraising-Werkzeug)
• spickmich (Lehrerbewertungsplattform)
• steereo (Musikportal)
• stern.de – Bilder des Tages
• Turtle Squad (Plinga, Online-Game)

... und natürlich wird DaWanda auch eine App starten! Wir haben mit einem kleinen Team die letzten Wochen daran gearbeitet. Es geht um Geschenke :-) Mehr dazu in den kommenden Tagen.

Die ersten Apps werden auf der VZ-Geeknight heute abend in Berlin vorgestellt.
Und für Q2/2010 haben dei VZler eine Bezahlfunktion angekündigt, mit der kostenpflichtige Versionen und Erweiterungen der Apps angeboten werden können. Der Rev-Share soll dann bei 70% für die Entwickler und 30% für VZ liegen.

Donnerstag, 3. Dezember 2009

DaWanda: 3 Jahre Products with Love

DaWanda feiert heute den dritten Geburtstag und ist damit auf den Tag genau drei Jahre online!
Inzwischen hat DaWanda eine beachtliche Größe erreicht:
- über 420.000 regristrierte Mitglieder
- über 650.000 handgefertigte Produkte
- mehr als 50.000 unterschiedliche Shops aus allen Ländern der Welt

Als ich vor anderthalb Jahren bei DaWanda begonnen habe, haben wir noch nicht einmal 100.000 Mitglieder und kaum 15.000 Shops und weniger als 200.000 Produkte.

Wir sind selber von dem Wachstum und dem Erfolg beeindruckt :-)
Ich bin in der Mitte des Bildes mit dem schwarzen Beat-Box-Kissen.

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Motion Capture Shopping App

Ein großes Conversion-Hindernis beim Online Shopping - insbesondere von Kleidung - ist, dass man die Sachen erst anprobieren kann, sobald sie geliefert worden sind.
Stellt man dann fest, dass einem die bestellte Hose nicht gefällt, muss man sie aufwendig zurücksenden. Das kostet sowohl den Käufer als auch den Shop Zeit, Geld und Nerven.

Zugara.com stellt nun eine Applkation vor, mit der sich die ausgewählte Mode mit Hilfe einer Webcam auf das Videobild des eigenen Körpers legen läßt. Position und Größe des Kleidungsstücks lassen sich auf dem Monitor anpassen. Das Wechseln der Kleidungsstücke läßt sich einfach über Körperbewegungen steuern. Man trifft zuerst seine Auswahl und probiert dann in Ruhe die einzelnen Stücke durch - so als würde man gleich mehrere T-Shirts mit in die Umkleidekabine nehmen. Zusätzlich kann man ein Foto von der Anprobe machen und seinen Freunden bei Facebook zeigen.

Die Idee ist prima und ich bin überzeugt davon, dass solche Applikationen das Einkaufserlebnis in einem Webshop steigern können. Allerdings ersetzt die Webcam-Anprobe die echte Anprobe keineswegs. Man kann den Schnitt und Sitz ja erst beurteilen, wenn man die Sachen wirklich trägt. Daher glaube ich, dass ein solcher Service zwar kurzfristig Spaß macht, sich aber schnell abnutzt und kaum nachhaltigen Wert erzeugt - etwa in dem die Retourenquote sinkt und die Converson steigt.

Trotzdem geht es meiner Meinung nach in die richtige Richtung: Einkaufen im Netz muss aufregender werden und zu einer Sache, die sich mit Freundinnen und Freunden gemeinsam
erleben läßt und mehr Spaß macht, als zusammen vor dem Monitor zu sitzen.
Möglicherweise entstehen über die Wii weitere zukunftsweisende Shop-Applikationen, die effektivere Möglichkeiten bieten. Die Wii ist weit verbreitet, sie ist ein Synonym für gemeinsame Aktivitäten vor dem heimischen Monitor und sie ist mit dem Netz verbunden - jetzt fehlt nur noch eine Schnittstelle, um externe Applikationen einzubinden.